Servus zusammen,
als wir uns im Juli 2017 den Startplatz ergattert hatten war klar, dass ich den Schwimmpart übernehmen muss. Gelaufen bin ich 2015 schon einmal, aber das Schwimmen war dann doch noch eine extremere Herausforderung, da ich bis dahin noch nicht übermäßig mit dem Teil in Kontakt gekommen bin. Ich konnte zumindest 2 km im Becken am Stück schwimmen, bei allerdings relativ mäßigen Zeiten. Die Technik hatte ich mir ein bißchen Autodidakt über YouTube und ähnliche Quellen angeeignet. Es war also klar, dass es ohne fremde Hilfe schwierig werden würde.
Glücklicherweise traf ich dann im Oktober bei einem Lauftreff meinen alten Schulkumpel Martin Pühler nach langer Zeit mal wieder. Der hatte in der Zwischenzeit ne ziemlich beachtliche Triathlonkarriere hingelegt und zudem auch noch einen Trainerschein plus eine große Menge an Erfahrung. Also gings Anfang Januar los mit einem ersten Meeting plus Videostudie. Da war mir dann nach der Sichtung des Materials relativ schnell klar, dass ich meine Technik vielleicht doch etwas zu positiv eingeschätzt hatte. Extreme Rotation in der Längsachse, überhaupt kein Anstellen des Ellenbogens, ausweichen des Unterwasserdrucks beim Armzug und extrem überdrehte und übertriebene Atmung. Gemessene Startzeit auf 100 m: 1:39 min, danach aber erst mal Sauerstoffzelt.
Also ging es drei Mal die Woche ins Wasser, hierzu jedesmal mit detaillierten Plänen von Martin. In den ersten Monaten Schwerpunkt Technik, Technik, Technik, wobei die Umfänge der Einheiten von 2km auf knappe 4km langsam anwuchsen. Drei Mal im Monat dazu dann Einzelstunden mit Martin. Insgesamt absolute Topbetreuung.
Ende April waren dann schon deutliche Fortschritte zu erkennen: 100 m in 1:24 min.Der Trainungsumfang stieg dann weiterhin an, mittlerweile waren es pro Einheit zwischen vier und fünf Kilometern, wobei weiterhin Technik, aber dann auch Kraft, Schnelligkeit und Ausdauer immer im Wechsel als Schwerpunkte gesetzt wurden. Nach den ersten Freiwassereinheiten mit Neo im Rothsee war dann langsam klar: die Distanz ist machbar, nur den Start sauber überstehen und dann mal schauen was geht.
Nach den letzten Einheiten im Becken mit Neo rechneten wir dann hoch: 100 m in 1:20 min, 400 m in 6:25 min. Also unter 1:20 h sollte auf jeden Fall klappen, 1:15 h als Ziel und wenn alles passt ist auch ne 1:10 h drin.
Am Wettkampftag kam dann die erwartete Mischung aus Vorfreude und Anspannung auf. Dann ab ins Wasser und auf den Start warten. Vierte Reihe Mitte gewählt und dann Startschuss. Die ersten 200 m im Getümmel waren dann natürlich etwas „gewöhnungsbedürftig“, aber dann war etwas mehr Platz und ich hatte sofort ein super Wassergefühl und einen guten Drive in der Armfrequenz. Die Orientierung im Kanal stellte trotz gefühlten 10 cm Sicht kein Problem dar, geht ja eh nur gerade aus und es sind ständig andere Schwimmer um einen herum. Auf dem Rückweg zur zweiten Wende auf Höhe Start dachte ich mir schon: mega, nur noch knapp 1000 m und gefühlt war das noch keine Stunde. Letzte Wende, nochmal voll reinhauen was geht, Schlussprint und raus. Super gefühlt und dann die Zeit erfahren: 1:10:16, sensationell!!
Der Dank an dieser Stelle geht selbstredend an Martin!! Spitzen Trainingskonzept, immer mit Rat und Tat und notwenigem Material (Neokleber, Schwimmliteratur, Ersatzbrille…) am Start gewesen.
Das nächste Mal gerne wieder FM Endurance, dann unter 1:05 h 😉
Chris Ordner